Lebensmittelklarheit.de

Es soll mehr Klarheit geben !

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Ilse Aigner, Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, hat in dieser Woche gemeinsam mit den Verbraucherzentralen das neue Portal lebensmittelklarheit.de gestartet. Es soll Verbrauchern die Möglichkeit geben, Produkte zu melden von denen sie sich durch die Aufmachung oder die falsch angegebenen Inhaltsstoffe getäuscht fühlen. Allerdings hatte die Ministerin wohl die Resonanz unterschätzt, die das Angebot haben würde, denn auf Grund der hohen Zugriffszahlen war das Portal in den ersten beiden Tagen so gut wie nicht erreichbar. Inzwischen wurde technisch nachgerüstet und die Seite ist jetzt verfügbar.

Wie funktioniert das Angebot?

Wird ein Produkt gemeldet, wird dieses erst einmal von den Verbraucherschützern geprüft und wenn tatsächlich ein Mogelpackung vorliegt, wird der Hersteller um eine Stellungnahme gebeten. Der gesamte Vorgang wird dann auf dem Portal veröffentlicht. Ändert der Hersteller sein Produkt auf Grund des Verbraucherdrucks, wird dies natürlich ebenfalls veröffentlicht und das Produkt wird aus der Liste der “Schwarzen Schafe” entfernt.

Widersprüchliche Reaktionen

Wie zu erwarten war ruft das neue Angebot widersprüchliche Reaktionen hervor. Während die Herstellerverbände fürchten an den Pranger gestellt zu werden, lobt beispielsweise Foodwatch das Portal als ersten Schritt im Sinne des Verbrauchers. Foodwatch selbst betreibt ja schon seit Jahren das Angebot abgespeist.de, welches wir hier bereits vorgestellt haben. Andere kritische Stimmen werfen Frau Aigner vor, sich hinter den Verbrauchern zu verstecken und diese die Arbeit machen zu lassen, welche eigentlich der Gesetzgeber zu erfüllen habe. Die Ministerin selbst weist die Vorwürfe zurück. Ihrer Ansicht dient das Portal dazu, einen Dialog zwischen Konsument und Hersteller in Gang zu setzen und bietet dem ihrem Ministerium außerdem die Möglichkeit herauszufinden, wo es notwendig ist gesetzliche Regelungen anzupassen.

Gibt es denn nun mehr Klarheit?

Der riesige Andrang der ersten Tage hat bereits gezeigt, das es in diesem Bereich einen großen Nachholbedarf gibt. Wenn das Portal hält was es verspricht, wird es sicher von den Konsumenten langfristig angenommen werden. Vielleicht verhindert die Existenz eines solchen Angebotes in Zukunft schon im Vorfeld die eine oder andere Mogelpackung. Entscheidend für den Erfolg ist wohl auch, ob die Ministerin ihren Worten Taten folgen lässt und tatsächlich gesetzliche Regelungen im Sinne des Verbrauchers verbessert, wenn dies offensichtlich nötig ist.

Ich denke der Ansatz ist gut und man sollte der Sache bei aller Kritik auch eine faire Chance geben.

Schaut euch doch das Angebot selbst einmal an.

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